Schwitzen in Europa

22. April 2022

In Südeuropa wollte die Hitze einfach nicht enden. In Westeuropa hingegen regnete es so viel, dass ganze Regionen überflutet wurden. 2021 war ein Jahr der Wetter-Extreme, sagen Fachleute. Sie haben Daten gesammelt und verglichen. Hier erklären wir, was sie herausgefunden haben.

Warum bezeichnen die Fachleute 2021 als ein Jahr mit extremem Wetter?

Mehr als zwei Wochen lang war es in Italien, Griechenland und der Türkei ungewöhnlich heiß. Hitze und Trockenheit führten dort zu großen Waldbränden. Auf der italienischen Insel Sizilien zeigte das Thermometer an einem Tag sogar 48,8 Grad Celsius an. So ein heißer Tag wurde in Europa zuvor noch nie gemessen! In Teilen Westeuropas sah es ganz anders aus. Dort fiel Mitte Juli an einem Tag so viel Regen wie seit mindestens 70 Jahren nicht mehr. Die Flüsse traten über die Ufer. Viele Häuser wurden überflutet, auch in Deutschland.

Wie kommen Wetter-Experten an ihre Daten?

Am Boden erfassen Messgeräte regelmäßig Wetterdaten. In der Luft kommen Flugzeuge, Satelliten und manchmal auch Ballons zum Einsatz. Auch wie viel es regnet, dokumentieren die Fachleute. Sie fangen zum Beispiel den Niederschlag mit einer Art Messbecher auf. Anhand der Wassermenge im Messbecher können sie den Niederschlag pro Quadratmeter berechnen. Auch wie feucht der Boden ist, können sie ermitteln. Weil solche Messungen seit vielen Jahren vorgenommen werden, können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die aktuellen Daten mit den alten vergleichen.

War das Wetter 2021 eine Ausnahme oder wird es sowas in Zukunft häufiger geben?

Das ist schwer vorauszusagen. Fest steht: Auf der Erde wird es durch den Klimawandel wärmer. Wenn diese Erwärmung nicht begrenzt wird, wird das Folgen haben. Heiße Sommer in Europa sind dann vermutlich Normalität. Ob der Klimawandel zu den Überflutungen im Juli geführt hat, konnten die Fachleute nicht eindeutig feststellen. Eine Expertin sagt: „Wir wissen aber, dass wir in einer sich erhitzenden Welt mehr und mehr solcher Ereignisse sehen werden.“

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dpa.

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