Ölkäfer lieber in Ruhe lassen

22. Mai 2023

Wer einen Ölkäfer in seinem Garten entdeckt, kann sich freuen. „Das zeigt, dass der Garten gesund ist“, erklärt Silvia Teich. Sie arbeitet für den Naturschutzbund. Denn wo Ölkäfer sind, leben auch Wildbienen.

Einige Menschen gruseln sich gerade aber vor dem Käfer mit dem dicken Hinterteil. Denn über seine Kniegelenke kann er ein starkes Gift verteilen. Doch die Naturschützerin sagt: „Der Käfer ist zwar giftig, aber nicht gefährlich.“

Sein Gift stößt er aus, wenn er sich bedroht fühlt. Das könnten zum Beispiel andere Tiere sein, die ihn fressen wollen. „Der Käfer sieht aber ziemlich unappetitlich ist“, sagt Frau Teich. Er ist etwa zwei bis drei Zentimeter groß und schimmert in den Farben Schwarz und Blau. Das lockt nicht besonders viele Fressfeinde an.

„Ölkäfer schmecken total bitter. Man möchte sie sofort wieder ausspucken“, erklärt Frau Teich. Schlecke etwa ein Hund einen solchen Käfer ab, merke er am bitteren Geschmack: Dieses Insekt sollte ich besser nicht fressen! „Vögel hingegen sind meist immun gegen den Giftstoff“, sagt Frau Teich. Immun bedeutet: Er macht ihnen nichts aus.

Wir Menschen könnten allerdings von der Berührung mit dem Gift einen Ausschlag auf der Haut bekommen. Die wird dann meist rot und brennt. Deswegen sollte man gründlich die Hände waschen, wenn man einem Ölkäfer angefasst hat, sagt die Naturschützerin. 

Sowieso lässt man den Käfer am besten in Ruhe, wenn man ihn entdeckt. Denn die Tiere sind gefährdet. „Der Bestand von Ölkäfern geht stark zurück“, erklärt die Naturschützerin. Die Insekten stehen deswegen sogar auf der sogenannten Roten Liste. Dort werden alle gefährdeten Tierarten aufgezählt.

Die besten Chancen einen der Käfer zu entdecken, hat man übrigens derzeit. Die Tiere krabbelten häufig am Waldrand entlang oder dort, wo Sand liege, erklärt Silvia Teich. Dann gilt: „Nur beobachten, nicht anfassen.“ So bleibt die Begegnung für Mensch und Insekt ungefährlich.

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dpa.

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